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Dienstag, 25. August 2015

Marokko Part I - Banana Village

Wow sooooo viele wunderbare Erlebnisse in sooo kurzer Zeit!
Nach meiner langen Reise nach Marrakesch (ich musste in Madrid umsteigen) schnallte ich mir den Rucksack auf den Rücken und watschelte los um ein Taxi zu suchen, welches mich an den Busbahnhof bringen sollte. Vor dem Flughafen sprach mich zum Glück ein älterer Herr an und brachte mich zu der Taxistation, denn das Gelände vor dem Flughafen war wie ausgestorben. Er führte mich an einer Gruppe jungen Männern vorbei, welche bei praller Sonne auf einem Plätzchen beteten.
Beim Taxi angekommen ging das Abenteuer los. Jeder der hier einmal mit einem Taxi oder Bus gefahren ist, weiss wohl was ich meine. Es wird gehupt, achtlos überholt und den Kreiselverkehr muss ich ja gar nicht erst erwähnen. Alle werden zwei- oder sogar dreispurig gefahren und von Vortritt hat hier anscheinend auch noch niemand etwas gehört. Neben den Strassen sieht man Männer auf ihren Eseln und Pferden mit ihren Karren  oder Ziegen und Schafen frei herumlaufen. Ganz witzig diese ganze Szenerie zu beobachten. Vor grösseren Hotels hat es sogar manchmal Kamele auf welchen man reiten kann.
Bei der Bustation angekommen (die grösste Challenge des Tages war unversehrt die Strasse zu überqueren) kaufte ich mir ein Ticket nach Agadir. Als ich meinen Rucksack verladen wollte, spielte sich eine sehr luszige Szene ab. Eine Dame mit sehr viel Gepäck unterhielt sich mit dem Busfahrer und das Gespräch wurde immer lauter und lauter. Am Schluss schrien sie sich auf arabisch an und ein zweiter Busfahrer kam dazu. Eigentlich wollte ich schon längstens fragen ob dies der richtige Bus ist und ob ich mein Gepäck einfach selber verladen darf denn der Bus sollte in wenigen Minuten eigentlich abfahren... Doch das einer der beiden Herren mich beachten würde, Fehlanzeige! Beide stürmten herum und fuchtelten mit den Armen herum und schrien irgendwelche Sachen auf arabisch. Zum Glück kam eine chinesische Touristin und verlud ihr Gepäck, ich konnte sie fragen und sie gab mir Auskunft, dass ich ein zweites Ticket für mein Gepäck besorgen muss in einem anderen Büro. Gesagt getan. Als ich das zweite Mal zum Bus zurück kehrte war die schreiende Dame weg und ich konnte dem Herrn, welcher sich wieder beruhigt hatte, mein Gepäck abgeben und die Busfahrt ging wenige Minuten später los.
Ich weiss nicht wie es der Busfahrer geschafft hat aus diesem Parkfeld zu fahren. Immer huppend und aus der Türe rausschreiend (ja die Türe war bis wir auf der Strasse waren stehts offen...) ging es ruckartig zurück und vor. Eine Dame welche noch im Gang stand fiel x mal fast um, bis sie sich schlussendlich doch noch hinsetzte. Unversehrt auf der Strasse angekommen (die Türe wurde dann geschlossen) ging die Fahrt, zwar nicht mehr so ruckartig, aber dennoch ein wenig angsteinflössend weiter. Nachdem ich dem Treiben ein wenig zugeschaut hatte, probierte ich ein wenig zu schlafen und mich von den beiden Flügen zu erholen.
In Agadir wurde ich von einem Taxifahrer abgeholt und ins Camp gebracht. Dort lernte ich Houcin kennen. Er ist der Housekeeper des Campes. Nach Tee und Keksen stiess auch Brahim dazu, mein Surfguide für die nächsten Tage. Nachdem wir ein wenig miteinander geredet hatten musste Brahim wieder los und Houcin und ich gingen auf den Markt Gemüse einkaufen.
Was für ein Abenteuer sag ich euch! Ich bekam Plastiktöpfe in die Hand gedrückt und konnte das gewünschte Gemüse reinlegen und dem Mann an der Waage abgeben. Es wurde gewogen und in  Säcke verstaut und zum Schluss wurde alles zusammen bezahlt. Alle um mich redeten arabisch und ich verstand kein einziges Wort. Kommuniziert habe ich nur mit beiden Händen, Nicken und Lächeln. Zum Glück hat mich Houcin begleitet den ich verstand nur Bahnhof! Da wir noch weiter gingen liessen wir die Säcke bei dem Mann an der Waage und gingen noch an weitere Marktstände, auf dem Nachhauseweg wurde alle Säcke wieder eingesammelt und wir machten uns auf den Heimweg.
Nach einem leckeren Nachtessen ging ich bald einmal schlafen um mich für meinen ersten Surftag am nächsten Tag zu erholen.
Schon um 8 Uhr wurde ich von Brahim abgeholt und bei einem Gipfeli und einer Schnecke fuhren wir zum Surfspot. Das Wasser war wunderbar warm, ganz anders als ich es von Neuseeland oder zuletzt Portugal her kenne;) Die Wellen sind auch wunderbar. Ich war zwar von der Reise her noch ein wenig geschwächt, aber trotzdem hatte ich die eine oder andere gute Welle erwischt. Für das Mittagessen ging es zurück nach Banana Village um eine marokkanische Omelette zu essen. Es war auch meine erste Erfahrung mit dem typischen marokkanischen Brot und den Händen zu essen. Mmmh sehr lecker. Die Esskultur gefällt mir sehr hier in Marokko. Den alle teilen das Essen miteinander und essen vom gleichen Teller.
Was mich auch sehr sehr berührt sind die wunderbar freundlichen Menschen! Ich habe in der kurzen Zeit so viele nette Menschen kennen gelernt! Als ich am Nachmittag am Strand mich erholte kamem jenste Leute zu mir und fingen an zu quatschen. Einfach nur toll.
Am Abend lehrte mich Houcin wie man richtigen marokkanischen Tee macht. Wahnsinn ich hätte nie gedacht, dass dies so ein Aufwand ist!
Jeden Mittwoch gibt es in Banana Village einen riesigen Markt. Diesen durfte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und Houcin begleitete mich zum Glück wieder. Den wieder einmal wäre ich total aufgeschmiessen gewesen ohne ihn. So ein marokkanischer Markt ist schon etwas verrückt. So viele Leute und Produkte auf einem Fleck. Jenste kleine Buben laufen umher und transportieren dir für ein wenig Geld deine Einkäufe nach Hause. Was ich auch sehr lustig fand, ist dass man von jedem Stand einfach probieren kann bevor man etwas kauft. So probierte ich mich durch jenste Oliven-, Gewürze- und Früchtestände. Zum Schluss bestiegen wir noch den Hügel neben dem Markt und erst da sah ich, wie gross er eigentlich ist. Obwohl Houcin meinte, dies sei ein sehr kleiner Markt war er für mich riesig!
Meine Tage hier in Banana Village veregehen mit Surfen, Houcins Koch- und Kulturlehre, gutem Essen und viel Sonnetanken.
Ich bin wirklich sehr positiv überrascht über die Menschen hier. Alle gehen sehr respektvoll mit mir um und ich werde überall wie ein Mitglied der Familie behandelt und empfangen. Überall wird mir Tee und Essen angeboten wenn ich irgendwo erscheine und bei einem Wiedersehen am Strand werde ich mit vier Küssen oder einem Handschütteln begrüsst. Auch bekam ich von jensten Händlern gratis Geschenke. Sei es Tee oder gesüsste Mandeln zum knabbern.
Auch gefällt mir wie die Marokkaner mit den Streunerhunden und -Katzen umgehen. Es gibt nähmlich sehr viele die am Strand oder in der Stadt herumlungern. Aber die sind alle super gut genährt und sehen sehr gesund aus. Viele schmusen mit den Hunden, den sie sind überhaupt nicht menschenscheu und super lieb. Mir wurde erzählt, dass es ganz normal ist hier die Essensreste statt fort zu werfen den Hunden und Katzen zu verfüttern. Deshalb seien sie auch so zutraulich.
Nach einer wunderbaren Woche war meine Zeit in Banana Village leider schon vorbei. Ich habe sie wahnsinnig genossen und sehr viel über Marokko und die Kultur gelernt. Ohne Houcin und Brahim, welche mich die ganze Woche begleitet und mir viele Sachen gezeigt und viel gelehrt haben, wäre diese Zeit nur halb so toll geworden. Deswegen ein RIIIIESEEEN chokran und tanmirt an diese zwei tollen Männer.
Die Aussicht von der Terrasse aus
Ein kleiner Teil von Banana Village
Mein süsses Zimmer
Innenhof meiner Unterkunft
Gemüsemarkt
Markt von oben
Bananenbäume
Einer der vielen süssen Hunde am Strand
Eines der Surfspots
Mein Surfcoach Brahim
Und Houcin
Mein Privatchauffeur ;)