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Mittwoch, 25. Januar 2017

Gardenroute Part VIII - von Swellendam zurück nach Kapstadt

An diesem Tag nahmens wir gemütlich mit weiterfahren. Mike wollte für auf den Weg unbedingt bei Nina's nochmals einen Spinat-Feta-Muffin holen und ich wollte undbedingt noch an die Oase die Flamingos fotografieren gehen.

Nachdem wir alles erledigt hatten waren wir auf dem Weg nach Swellendam. Mike wollte die nächsten Tage unbedingt wandern gehen und ich würde mir ein paar ruhige Tage machen. Denn nach der zehnstündigen Wanderung in Hogsback war ich nicht mehr so in Wanderlaune...

Swellendam ist sehr ein niedliches Stätdchen. Die Häuser sind noch wundervoll antik und es ist alles ein wenig verschlafen, aber genau dies hat mir sehr gefallen. Unser Guesthouse ist direkt am Marloth Nature Reserve und somit kann man super von hier aus wandern gehen. Stephanie, die Besitzerin vom Guesthouse hat im Marloth Nature Reserve einen Stall und bietet Ausritte an.
Wir unternahmen nicht mehr so viel an diesem Tag, ich merkte langsam wie das viele Autofahren mich erschöpfte. Nachdem wir noch einkaufen waren und zu Abend gekocht hatten, gingen wir bald schon mal schlafen.

Am nächsten Tag stand ich früh auf und ging wieder einmal joggen. Aber leider wurde es bald schon so heiss, dass ich mehr gemütlich gegangen bin als fleissig gejoggt...






Zurück im Guesthouse war ein Lazy Day angesagt. Mike ging mit einem Freund wandern und ich brunchte gemütlich und lag mehr oder weniger den ganzen Tag herum, den die Hitze war kaum auszuhalten. Am Nachmittag war Mike schon wieder zurück, sie konnten nicht wie geplant die ganze Wanderung machen da es viel zu heiss war.  Braam, Mikes Freund, hat uns aber dafür am Abend zum Abendessen eingeladen.

Nachdem ich eine kühle Dusche genoss fuhren wir zu Braam und wow, er lebt mit seinem Vater, der Künstler ist, in einen wundervollen Haus. So richtig alt mit ganz ganz viel Charme und riesigem Garten. Hier würde ich auch sofort einziehen ;)
Zu viert mit Luzia, einer Freundin von Braam, verbrachten wir einen lustigen Abend und ich war froh nach einem ganzen Tag nur herum liegen nun unter Leuten zu sein.


Am nächsten Tag habe ich mich frühmorgens mit Stephanie verabredet um reiten zu gehen. Nach dem wunderschönen Strandausritt in JB dachte ich mir, nichts könne dies toppen, doch ich irrte mich. Wir ritten durch wunderschöne Tannenwälder und felsige Landschaften. Die Wolken hingen nur so in den Wäldern und dies gab dem ganzen einen ganz speziellen Charme. Auch hier gäbe es eine Dürrezeit erzählte mir Stephanie. Zum Glück hat sie genügend Einnahmen um ihre Pferde zu versorgen aber dafür muss ihr Gemüsegarten darunter leiden.
















Stephanies Stall heisst Two Feathers Horse Trail und sie bietet für Anfänger wie auch für Fortgeschrittene Ausritte an, je nach Level dauern diese ein bis zwei Stunden. Auch hier kann ich Stephanie nur wärmstens weiterempfehlen da sie und ihre Crew sich rührend um die Pferde kümmert. Den Preis habe ich nicht mehr ganz im Kopf aber ich mag mich erinnern, es waren auch um die umgerechnet 30 Franken für zwei Stunden.

Nach dem Ausritt machten Mike und ich wieder einen Lazy Day. Zum wandern war es viel zu heiss und so beschlossen wir am Nachmittag ins Städtchen zu gehen um wenigstens etwas zu machen und dort zu Essen.

An diesem Abend gingen wir früh ins Bett damit wir schon früh am nächsten Morgen los fahren konnten.
Von Swellendam aus fuhren wir ans Cape Agulhas. Dies ist der südlichste Punkt von Afrika und es treffen sich der indische und atlantische Ozean. Von vielen Leuten habe ich gehört, dass man hier tatsächlich sieht wie die Ozeane aufeinander treffen. Aber irgendwie haben Mike und ich dies nicht so ganz gesehen. Wir standen noch extra auf eine Sitzbank um einen besseren Überblick zu bekommen, aber nein, so wirklich habe ich es nicht gesehen. Das speziellste für mich war, dass ich an einem Tag in beiden Ozeanen stand ;) Ansonsten ist die Landschaft ganz schön und es gibt einen Spaziergang den man vom Leuchturm aus machen kann welcher alles der Küste entlang geht.










Ich weiss man sieht keinen Unterschied, aber im oberen Bild stehe ich im indischen und im unteren im atlantischen Ozean ;)




Danach ging es weiter nach Hermanes. Dort würden wir unsere letzte Nacht, bevor es dann nach Kapstadt geht,verbringen.
Hermanes ist ein wunderschönes Stätdchen mit einigen niedlichen Restaurants. Hier lohnt es sich definitiv bei der Durchfahrt zu stoppen oder wenn man mehr Zeit hat ein, zwei Nächte zu bleiben. Der Charme dieses Stätdchen ist einfach toll! Hermanes liegt direkt am Meer und hat deshalb viele Meeresfrüchterestaurants aber auch viele Italiener, asiatische Restaurants und so einige Gelaterien.
Wir entschieden uns an diesem Abend für einen Italiener und waren nicht enttäuscht.


Leider mussten wir am nächsten Tag schon wieder weiter. Ich hätte gerne noch ein zwei Tage das süsse Stätdchen erkundet.

Auch heute sind wir extra früh aufgestanden, damir wir eine längere Route direkt an der Küste nehmen können. Die schnellere Route auf der Autobahn dauert zirka zwei Stunden.
Ungefähr drei Stunden dauert die Fahrt auf der Küstenstrasse und wow, gewisse Abschnitte waren einfach nur atemberaubend!
Falls ihr mal von Hermanes nach Kapstadt fahren müsst, unbedigt die Coaststrasse nehmen und Fotoaparat bereit machen. Wir haben so einige Male angehalten um Fotos zu machen und einfach nur die Aussicht zu geniessen!







In Kapstadt angekommen gaben wir das Auto zurück und ich musste mich das erste Mal seit gut vier Wochen von Mike trennen. Denn ich musste noch am selben Tag nach Johannesburg fliegen um auf dem Malawi Konsulat mein Visum einzuholen.

Nach dem schnellen Abschied, das Uber war viel zu schnell da, war ich das erste Mal seit einem Monat wieder alleine unterwegs.

Samstag, 21. Januar 2017

Gardenroute Part VII - Jeffreys Bay - Shopping- und Surfparadies ?!

Da Hans nächstes Ziel auch Jeffreys Bay war, nahmen wir ihn mit damit er nicht mit dem BazBus weiter musste. Nach ein paar Stunden erreichten wir das süsse Städtchen und schon der erste Blick gefiel mir sehr gut. In einer Oase tümmelten sich unmengen an Flamingos. Ein wunderschöner Anblick.












Im Hostel angekommen hatte Hans Glück. Da er noch nichts gebucht hatte weil ich im sagte, als ich gebucht hatte, hatte es noch viele Betten frei, war es als er buchen wollte natürlich ausgebucht - oops. So kam er auf gut Glück mit uns mit und siehe da, die nette Managerin konnte irgendwie noch ein Bett für ihn organisieren.

Zum Abendessen wurde uns das Restaurant Nina's empfohlen, welches sich gleich um die Ecke befand. Und mit Recht, so gutes Essen habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Die Einrichtung war auch super cool und natürlich alles im Surferstyle. Auch für jeden Geschmack haben sie was auf der Karte und erst die vielen verschiedenen Shakes!
Einfach nur ein Traum.

Am nächsten Tag ging ich mit Hans surfen. Oder besser gesagt wir versuchten es zumindest. Aber wir hatten Pech mit den Wellen. Jeffreys Bay ist eigentlich DAS Surfparadies, aber irgendwie hatte es kaum Wellen als wir von Strand zu Strand pilgerten um den besten Spot zu finden.
Wir entschieden uns für den Hauptstrand und nach einer Weile im Wasser wurde der Wind dann auch so stark, dass es mir beim surfen das Wasser von den brechenden Welle ständig ins Gesicht windete. Nach gut einer Stunde und einer verlorenen Linse hatte ich dann langsam genug und entschied am Strand ein Sonnenbad zu nehmen. Schlechte Entscheidung wie ich am Abend festellen musste. Nachdem auch Hans genung vom Surfen hatte, brachten wir die Bretter zurück und fuhren zurück zum Hostel um uns für das Abendessen fertig zu machen.






Nachdem wir auf dem schönen Balkon unseres Hostels einen Drink genossen hatten, gingen wir wieder ins Nina's. Dieses Restaurant hatte es uns echt angetan.
Wir genossen den letzten Abend mit Hans, den morgen würde er weiter nach Knysna reisen und wir blieben noch eine Nacht länger.

Wie ich Abschiede hasse. Aber diesmal erlebten wir direkt nach Hans Abschied eine Überraschung als plötzlich Kathi, eine superliebe Deutsche, vor uns stand, die wir zuletzt in Hogsback getroffen hatten. Eigentlich hätte sie erst morgen in JB ankommen sollen, doch weil ihr Port Elisabeth nicht so gut gefallen hatte, entschied sie nur eine Nacht anstatt wie geplant zwei dort zu bleiben und überraschte uns in unserem Hostel.

Nach dieser Überraschung machte ich mich nochmals auf um die Wellen zu checken, aber ich fand nochmals dasselbe vor wie gestern, nur sehr kleine Wellen, sehr viel Wind und keine Surfer im Wasser. So entschied ich stattdessen shoppen zu gehen. Denn in JB gibt es jenste Outlets von all den bekannten Surfmarken und ist somit ein Paradies zum Einkaufen.
Bevor der Shoppingmarathon los ging, fuhr ich schnell zurück ins Hostel und holte Mike ab.

Zum Glück musste ich um vier Uhr zurück im Hostel sein um mich für meinen Ausritt am Strand fertig zu machen. Ich hätte wohl sonst noch einige Stunden mehr und vorallem viele Rand mehr ausgegeben als ich es sonst schon gemacht habe...

Der Ausritt am Strand war super! Lustigerweise war ich die einzige und hatte somit einen Privatausritt inklusive wunderschönem Sonnenuntergang.

In JB gibt es zwei Anbieter die Ausritte am Strand anbieten. Ich hatte meinen direkt über das Hostel gebucht und wusste somit zuerst nicht bei welchem sie buchen werden. Die Preise sind aber genau gleich so wie ich informiert wurde (360 Rand / ca. 27 Franken für zwei Stunden) 
Mein Hostel hatte für mich bei Featherfoot gebucht und die Besitzerin sowie Jenny, das Mädchen welches mich begleitete auf dem Ausritt, waren super freundlich. Die Pferde schienen mir auch alle sehr gepflegt und gut ernährt, obwohl mir Jenny währendem Ausritt erzählte, dass wegen der Dürre das Wasser sehr viel teurer wurde und sie einige Pferde verkaufen müssen, da sie es kaum mehr schaffen alle Pferde gerecht zu ernähren. Wie schade dachte ich mir und war erstaunt was einige Stunden Fahrt in den Norden doch ausmachen...

Der Ausritt war wunderschön. Wir ritten zuerst durch eine buschige Landschaft bis wir einen Fluss durchqueren mussten um an den menschenleeren Strand zu kommen. Im ganzen waren wir ein bischen mehr als zwei Stunden unterwegs und ich genoss das Meer und all die Dünen die sich hier gebildet hatten. Da ich wie gesagt die einzige war wurde der Ausritt auf mich angepasst und es wurde sehr viel galoppiert und dies schien meinem Pferd Dakota auch sehr zu gefallen. Auf dem Rückweg ritten wir an der Lagune mit all seinen Flamimgos vorbei und der Anblick war einfach traumhaft. Dies schienen auch ein paar Touristen zu finden, denn sie machten fleissig Fotos von uns als wir an ihnen vorbei ritten.









Danach waren wir schon bald wieder beim Stall angekommen. Zum Schluss bekam ich von Jenny noch eine Führung durch den ganzen Stall. Sie zeigte mir alle Weiden und Pferde über jene sie mir während dem Ausritt lustige Geschichten erzählt hatte.

Obwohl Jenny noch sehr jung ist hat sie den Ausritt seriös und sicher geführt. Featherfood kann ich mit gutem Gewissen weiterepfehlen da wie gesagt die Pferde gut gepflegt werden. Wegen der Dürre ist die Besitzerin gezwungen einige Pferden zu verkaufen da sie nicht mehr allen gerecht werden kann. Aber jene auf der Hauptweide welche vorallem für die Ausritte genuzt werden, schienen mir alle gut ernährt.

Mike und ich gingen für unser letztes Abendmahl in JB natürlich wieder ins Nina's und genossen noch einmal ein super leckeres Essen.

Falls ihr mal in JB seid ist Nina's ein absolutes MUSS ;)












Mittwoch, 18. Januar 2017

Gardenroute Part VI - Hogsback - Zauber im Märchenwald

Am Abend nach einer langen Fahrt kamen wir in dem verträumten Dörfchen Hogsback an. Die Stimmung war perfekt, es regnete ein wenig und der Nebel hing nur so in den Bäumen. Von Anfang an mochte ich diesen Ort, denn er ist mitten im Wald und nicht umsonst hat sich hier Tolkien für die Bücher Herr der Ringe inspirieren lassen. Wie wir erfuhren hat er in seiner Kindheit einige Jahre hier gelebt. Unser Hostel welches gerechtfertigt "Away with the fairies" heisst hat sicher die berühmteste Badewanne in Südafrika, wenn nicht in ganz Afrika. Wenn man vom Haupthaus ein paar Minuten runter zum Ausblickspunkt geht und dann einem kleinen Weg folgt, kommt man zu einer Badewanne, die direkt auf der Klippen steht. Und der Ausblick ist einfach nur atemberaubend.







Lustigerweise traffen wir wieder Hans, den wir in Coffee Bay kennen lernten. Er war mit ein paar Jungs, einem Kanadier namens Keith, ein halb Schweizer/Amerikaner namens Sam und einem Inder namens Gaurav, von Chintza hergereist. Die Jungs machten mir von Anfang einen lustigen Eindruck und dies bestätgte sich später am Abend nachdem wir x Stunden Gambio (ein mega lustiges Kartenspiel) gespielt hatten.

Am nächsten Tag regnete es leider non stop. Eigentlich hatten wir nur zwei Nächte gebucht und wollten am nächsten Tag schon wieder weiter. Aber weil Mike unbedingt eine Wanderung auf den Hogs I Gipfel machen wollte und es am nächsten Tag angeblich gutes Wetter haben sollte, verlängerten wir unseren Aufenthalt in Hogsback um einen Tag und das Auto gleich mit da wir merkten, dass die Distanzen zurück zu weit waren um sie in so kurzer Zeit zu fahren.

Nachdem wir mit Keith lecker essen waren (und interessant war es auch sehr, Keith war schon auf der ganzen Welt unterwegs und hatte x lustige und spannende Storys zu erzählen) ging es zurück und es wurde wieder den ganzen Nachmittag und Abend Gambio gespielt. Irgendwann am Nachmittag gesellte sich noch Daan dazu, ein mega toller Holländer, und ein israelisches Päärchen. Wir hatten eine super Zeit und es war super spannend Geschichten aus den fernen Ländern und Kulturen zu hören. Und natürliche toppte Keith mit seinen verrückten Geschichten alle ;)

Am nächsten Tag war das Wetter tatsächlich wunderschön. Keith und Mike machten sich schon am Morgen früh auf den Weg. Sam und ich nahmens gemütlicher. Uns wurde gesagt, dass es bis auf die Spitze und zurück ungefähr sechs Stunden dauern würde. Und wieder einmal, wie ich die südafrikanische Wegbeschreibung liebe. Aber dazu später mehr.

Der erste Teil der Wanderung war wunderschön im verträumten Märchenwald bis zu einem Wasserfall und dann ging es bergauf. Nach zirka zwei Stunde hatten wir Keith und Mike eingeholt, da sie sich beim Wasserfall verlaufen hatten und im Wald herum geirrt sind. Zugegeben, Sam und ich wären da auch fast falsch abgebogen. Aber zum Glück konnten wir die Karte richtig entziffern;) 


















Zur unserer Überraschung hatten sie zwei kleine süsse Hunde dabei. Sie erzählten uns, dass die zwei kleinen Racker ihnen seit dem Anfang folgen würden und sie sie nicht los wurden. Somit beschlossen sie einfach sie zu ignorieren und weiter zu wandern. Aber die zwei wichen ihnen nicht von der Seite...




Merry am erfrischen





Wir machten uns also zu sechst auf den Weg. Nach gut zwei weiteren Stunden waren wir schon bald durch den Wald durch und sahen unser Ziel. Da wusste ich schon dass wir es niemals in zwei Stunden rauf und wieder runter schaffen würden. Denn die Strecke sah einfach endlos aus. 




HOGS I


Der Weg führte weiter durch verträumte Wiesen mit Blumen und ab und zu ein paar Tannen. Oft waren wir nicht sicher welchen Weg wir nehnen sollten wenn sich unser Weg in zwei Wege trennte. Wir probierten nach der grossen einzel stehenden Tanne Ausschau zu halten, wie uns gesagt wurde, aber irgendwie fanden wir diese nie... Dafür fand Keith magic Mushrooms. Voller Freude fing er an zu sammeln und Sam liess sich von dem Mushroom-Wahn anstecken und wie zwei kleine Kinder fingen sie an den Boden genau abzusuchen und alle Mushrooms die sie finden konnten zu sammeln. Mir wurde das ganze zu viel unter der prallen Sonne noch mehr Zeit zu verlieren und so machte ich mich mit Mike und den Hunden schon mal auf den Weg.


Nach gut einer Stunde waren wir soweit, dass man nur noch das schwerste Stück, also durch Sträucher durch und über x riesige Steine krabbeln, hüpfen oder klettern, was einem am besten geht, mir natürlich klettern da ich die Kleinste war. Zu unserer Überraschung folgten uns die Hunde auch auf diesem schweren Weg auf Schritt und Tritt und wir beschlossen sie Merry und Pippin zu taufen. Merry war mein kleiner Liebling und er war nicht ganz so fit wie Pippin. Pippin hüpfte die ganze Zeit herum und sprang problemlos durch alle Sträucher und überwindete alle Steine ohne Problem! Ich kam mir manchmal ganz schön alt neben, oder besser gesagt weit hinter, ihm vor. Merry hingegen hatte bemerkt, dass ich ein weiches Herz habe und ihn natürlich überall hin tragen würde, wenn er nur den Anschein macht er kann nicht mehr weiter. So habe ich mich also mit Merry im Arm irgendwie durch die Büsche gekämpft und bin alle Steine hinauf geklettert, gekrochen und gehüpft obwohl mir alle Jungs sagten er würde es schon irgendwie schaffen. Aber seinem Hundeblick konnte ich natürlich nicht wiederstehen. An einigen weit auseinander gelegenen Steinen, an welchen ich mit Merry im Arm nicht springen konnte, warf ich ihn Keith zu der ihn vorsichtig wieder abfing. So verbrachten wir die letzte Stunde unseres Aufstiegs. Nach gut sechs Stunden hatten wir es endlich geschafft.








Die Aussicht war gigantisch. Aber da wir alle dachten die Wanderung sei sechs Stunden hin und zurück haben wir alle nur Snacks eingepackt und waren deshalb ziemlich am hungern. Nachdem ich also meine Avocado und Banane gegessen hatte ging es weiter auf den allerhöchsten Punkt des Berges und nachdem wir alle genügend Fotos und Selfies gemacht hatten machten wir uns schnellstmöglich auf den Rückweg, denn es war schon fast vier Uhr. Auf dem Rückweg schwiegen wir meistens, ich glaube wir alle hatten nur einen Gedanken, schnellstmöglichst zurück ins Hostel! Beim Gedanken, dass wir wieder sechs Stunden zurück wandern müssen, wurde mir fast schlecht. Darauf war ich nicht vorbereitet. Obwohl Keith die ganze Zeit sagte wir werden viel schneller sein auf dem Rückweg, da es ja alles runter ging, war meine Laune so ziemlich auf dem Tiefpunkt angelangt. Nur das Kuscheln mit Merry half ein wenig und so trug ich ihn als psychische Stütze ein recht langes Stück auf dem Heimweg.










Wie schon mal erwähnt liebt Mike nervenkitzelnde Fotos! ;)




Auf dem Rückweg war das Waldteil am schwierigsten. Was wir beim Aufstieg uns nachboben ziehen und klettern konnten, mussten wir nun alles rutschen. Froh war ich als ich merkte, dass wir an der Stelle angekommen waren an der wir Mike und Keith einholten. Nun konnte es nicht mehr lange gehen. Nach dem strengen Wald kamen wir auf eine Landstrasse und ich sagte noch zu den Jungs, wie schön wenn jetzt ein Auto vorbei fahren würde und uns mitnehmen würde. Und ich konnte meinen Augen kaum trauen als keine zehn Sekunden später ein Pick Up weit entfernt sichtbar wurde. Zwar nicht auf unserer Strasse aber in der Ferne schien eine Kreuzung zu sein. Ich fing an zu Winken und tatsächlich, sie sahen uns, kehrten und fuhren auf uns zu. Was für eine Glück. Bei uns amgekommen wurde mir ein bisschen mulmig. Die zwei Typen sahen nicht wie die vertrauenswürdigsten aus und auch sah der Beifahrer sehr high aus. Nach einigem hin und her überlegen nahmen wir ihr Angebot aber doch an und stiegen inklusive Merry und Pippin auf den Pick up. Somit ersparten wir uns eine ganze Stunde! Ich war echt froh, dass ich drei Männer an meiner Seite hatte, den der Typ fuhr wie die Sau und ich musste aus Angst mehrmals Schreien da ich dachte ich sterbe jetzt dann gleich. Dies schien ihn noch mehr anzuspornen schneller zu fahren und so bliess mir der Wind um die Ohren während ich verkrampft versuchte mich irgendwo festzuhalten, nach einer Weile schien mir Keiths Bein am besten, und Merry mit dem anderen Arm zu halten damit er beim heraus schauen nicht runter purzelte. 

Als die zwei guten Herren uns bein Hostel raus liessen, wurden wir zuerst einmal von der Freundin vom Hostelbesitzer zusammen geschissen, dass wir die zwei Hunde mitbrachten. Da sie selber zwei Hunde hatten, wollte sie, dass wir Merry und Pippin sofort weg brachten. Unser Gedanke war ja, dass sie vielleicht wissen wer der Besitzer ist, da Merry und Pippin beide Halsbänder trugen.... Da sie uns aber nicht weiterhelfen konnte packten wir Merry und Pippin in unser Auto und fuhren mit ihnen ans Ende vom Dorf, wie uns gesagt wurde. 
Keith und Mike warteten im Auto während ich versuchte Merry und Pippin irgendwie abzuhängen. Denn sie folgten mir ständig wieder zurück zum Auto. Also rannte ich wie eine Irre auf der Wiese herum und warf Stöcken, in der Hoffnung sie würden in die andere Richtung rennen... Aber nichts da. Also rannte ich möglichst weit weg vom Auto um danach so schnell wie möglich zurück ins Auto zu rennen und die Türe zu verschliessen. Nun schienen sie zu verstehen was wir versuchten. Mit ihren Hundeblicken schauten sie uns an und Keith und Mike forderten mich auf so schnell wie möglich weg zu fahren. Mir zerbrach es fast das Herz als ich in den Rückspiegel sah und die zwei auf der Strasse stehen und uns nachaschauen sah. Aber zum Glück rannten sie uns nicht nach und Keith und Mike ermahnten mich mehrmals einfach weiter zu fahren und nicht in den Rückspiegel zu schauen.


Nach diesem traurigen Ereignis gingen wir essen und zurück im Hostel liessen wir den Abend mit einer Flasche Wein und ein paar Gambiospielen ausklingen.

Am nächsten Morgen ging es mit Hans weiter nach Jeffreys Bay, aber bevor wir los fuhren holte ich noch ein kurzes Bad in der berühmten Badewanne nach, da ich meinen eigentlichen Termin am Vortag verpasst hatte wegen der Wanderung.






Samstag, 14. Januar 2017

Gardenroute Part V - Chintsa - Coffee Bay - von Strafzetteln und überbuchten Zimmern

An diesem Tag hatten wir viele Kilometer vor uns. Nach einem kurzen Arztstopp für Mike in Port Elisabeth ging es weiter nach Chintsa. Im ganzen fuhren wir um die 7h.

In Südafrika auf den Autobahnen zu fahren ist ein Traum. Ab und zu hat es zwar Kühe oder Hühner auf der Strasse ansonsten sind die Autobahnen aber ziemlich leer. Nach vielen Stunden am Steuer, liess ich mich dazu verleiten etwas schneller zu fahren als erlaubt. Ja ich gebs zu, sogar zu rasen! Deshalb schnallte ich auch zu spät nach ein paar Lichthupen, dass vor mir die Polizei Messungen machte. Und natürlich wurde ich voll angehalten. Der Polizist war zwar super super freundlich aber trotzdem meinte er ich müsse eine Busse zahlen. Er meinte aber wenn ich ihm auf die Hand 1500 Rand gebe würde er uns fahren lassen. Natürlich hatten wir nicht so viel dabei. Aber da ich ziemlich aus dem Häuschen war, dies war das erste Mal überhaupt, dass ich von der Polizei angehalten wurde (!), sagte ich ihm wie viel Geld ich ungefähr dabei habe. Er streckte seine Hand aus und meinte dies würde auch reichen. Und so erleichterte er uns um zirka 750 Rand was umgerechnet um die 55 Franken sind.
Ich hatte schon als ich ihm das Geld gab das Gefühl, dass wir gerade als naive Touristen ausgenommen werden und diese Befürchtung bestätigte sich als wir im Hostel ankamen. Wir fragten die Dame an der Rezeption wie wir uns das nächste Mal verhalten sollen und ein Deutscher hörte unser Gespräch mit. Er klinkte sich sofort ein und sagte er sei nun schon länger unterwegs und habe schon so viele solche Geschichten gehört und wir hätten ihm viel zu viel bezahlt. 100 - 200 Rand würden absolut genügen da die Busse niemals so hoch sein würde...
Nun ja so läufts halt manchmal. Als Belohnung bekamen Mike und ich ein privates Doppelzimmer da das Zimmer welches wir eigentlich gebucht hatten (ein gemischter 8er Raum) überbucht wurde. Auch nicht schlecht. So konnten wir den Schock gemütlich in unserem Zimmer, welches mehr einer kleinen Wohnung glich, verdauen.




Am nächsten Tag mussten wir leider unser wunderschönes Häuschen mit direktem Blick auf das Meer schon wieder verlassen. Den es ging weiter nach Coffee Bay. Nach ein paar Stunden Fahrt kamen wir am Nachmittag an. Fanny war seit zwei Tagen auch hier und wir wollten sie überraschen. Als wir ankamen war sie gerade noch auf einer Wanderung und so relaxten wir in der Lounge bis sie ankam. Natürlich war die Freude riesig da sie dachte wir kommen erst einen Tag später an wenn sie schon wieder abreisen würde...

An diesem Tag war Vollmond und unser Hostel veranstaltete eine Vollmond Party. Wenn man wollte konnte man auf einen nahe gelegenen Hügel den Sonnenuntergang betrachten, dazu gabs gratis Getränke und danach gab es Abendessen. Leider war es sehr bewölkt und es regnete leicht somit waren ziemlich alle nicht wirklich in Partystimmung.

Nach dem Abendessen hatten Fanny, Mike, und ein Schweizer namens Dillan eine Mission zu erfüllen. Meine Braids mussten raus. Den sie sind langsam aber sicher rausgewachsen und seitdem ich in Sedgefield am Strand war und es mir den Sand um die Ohren bliess, schaffte ich es nie richtig den Sand raus zu waschen. Also musste ich sie leider raus nehmen. Die drei sassen auf dem Zimmerboden um mich herum und natürlich beklagten sich die Jungs nach jedem Zöpfchen wieder aufs neue, dass dies eine riesen Tortur sei und sie nicht mehr helfen wollen. Aber Fanny und ich hatten die beiden fest im Griff und kneifen galt nicht. Somit verbrachten wir den Abend damit meine Braids zu öffnen.


So haben sich die Jungs den Abend ganz sicher nicht vorgestellt ;)



Am nächsten Tag assen wir das letzte Mal mit Fanny Frühstück und nachdem sie mit dem BazBus davon fuhr gingen Dillan, Hans (ein Schweizer Bio-Bauer aus dem Aargau) und ich surfen. Das Wasser war zwar wärmer als in Kapstadt, aber irgendwie war es trotzdem noch kalt. Aber wahrscheinlich kam es mir auch kälter vor da ich seit Sedgefiel am kränkeln war. Ich konnte auch nicht rauspaddeln da die Strömung zu stark war und ich mich noch nicht fit genug fühlte die Strömung anzukämpfen.
Nach dem Surfen machten wir nicht mehr viel. Leider wurde ich nach dem surfen immer kränker und ich verbrachte die nächsten zwei Tage mit Fieber im Bett. Die einzigen zwei Mal, dass ich mein Bett verliess war als die Putzfrau kam und sagte ich müsse auschecken denn andere Leute würden heute einziehen. Und nach einigen verwirrenden Telefongesprächen mit der Rezeption (unser Hüttchen lag auf der anderen Seite des Flusses, also ein bisschen entfernt vom "Haupthostel") mussten wir aus dem Zimmer raus, bekamen aber dafür wieder ein privates Doppelzimmer im Staffbereich. Dies kam mir auch sehr entgegen und ich konnte beruhigt weiter schlafen. Das zweite Mal das ich mein Zimmer verliess war um Mike von einer Wanderung abzuholen. Denn hier in Coffee Bay gibt es die berühmte "Hole in the Wall" Wanderung. Diese soll wunderschön sein und endet an einem Strand mit einem riesigen Felsen im Meer mit, Überraschung, einem Loch. Leider habe ich es wegem meiner Gesundheit nicht dorthin geschafft. Aber wie gesagt, Mike hat die Wanderung gemacht, aber da er alle paar Meter von Kindern wegen Süssem oder Geld und von Erwachsenen wegen Drogen angesprochen wurde, (sobald man aus dem Hostel tritt wird man X Mal gefragt ob man Mushrooms kaufen möchte) hatte er genug und fragte ob ich ihn abholen kann. Ich machte mich also auf den Weg und es zerbrach mir fast das Herz. Alle Kinder auf der Strasse streckten ihre Hände nach dem Auto und schrien für Süsses oder eben Geld. Einige rannten mir sogar nach da ich auf diesen schlechten Strassen maximal 15 km/h fahren konnte. Endlich fast bei Mike angekommen musste ich laut auflachen den eine Herde Kühe versperrte mir den Weg. Auch nach Hupen und nahe auffahren blieben sie ruhig auf der Strasse stehen. Als hinter mir zwei grosse Autos auffuhren, mich überholten und hupend slalommässig zwischen den Kühen hindurch fuhren folgte ich ihnen schnell damit sie mir nicht schon wieder den Weg versperren konnten.



Unsere Reise ging einen Tag später weiter und zum Glück war ich fast wieder ganz fit und ready für Hogsback.