Mein Bild
Danke für euren Besuch auf meinem Reiseblog. Viel Spass beim lesen :)

Donnerstag, 1. Januar 2015

Let the Roadtrip begin- Darwin to Derby

In Darwin konnten wir endlich unser fahrbares Zuhause für die nächsten drei Wochen abholen. Ich habe ab der zweiten Tour angefangen die Tage zu zählen. Denn es wurde mit der Zeit echt anstrengend und ich freute mich endlich wieder meinen Tagesablauf und auch das Essen selber planen zu können. Nach einem Grosseinkauf , (es musste uns natürlich wieder ein Missgeschick passieren, da nahmen wir doch prompt den falschen Aufzug und blieben im Gouverment Gebäude stecken, sprich weder Türe noch Lift funktionierte, dann mussten wir einen Security Typen anrufen der uns die Tür öffnen musste...) fuhren wir los Richtung Katherine. Auf unserem ersten Camping traffen wir zwei Deutsche Backpackers. Es wurden am Lagerfeuer Geschichten ausgetauscht und schon bald ging es das erste Mal schlafen in unserem Rooftop Tent. Am nächsten Tag ging es schon früh weiter Richtung Kununurra. Denn wir wollten die Gibbs River Road fahren und hofften, dass sie überhaupt noch offen ist. Wir fuhren so ziemlich den ganzen Tag durch schöne Landschaften und am Abend traffen wir auf dem Camping Platz Michelle, eine ältere Neuseeländerin, welche schon länger zu Fuss und nur mit ihrem Rucksack unterwegs ist. Wir luden sie zum Curry ein und sie gab uns ganz viele Tipps für unsere bevorstehende Reise an der Westküste. Am nächsten Morgen befolgten wir gleich zwei ihrer Tipps. Wir gingen zuerst baden in einer wunderschönen Grotte (für uns war es die erste "Dusche" seit Darwin;) man kann sich also vorstellen wie wir die Erfrischung genossen:)) und danach zmörgeleten wir gemütlich am 5 River Lookout bei Wyndham. Auf dem Weg nach Wyndham haben wir gesehen, dass die Gibbs River Road doch noch tatsächlich offen ist! Wir freuten uns also riesig nach dem Frühstück diese 4x4 Strecke zu fahren. Geplant wäre gewesen einen Teil zu fahren und dann gegen Abend zurück nach Kununurra zu fahren und die nächsten paar Tage noch den Bungle Bungle National Park zu besichtigen. Aber eben, es kommt immer anders als man denkt und vorallem plant! Wir starteten also auf der Gibbs River Road zu fahren und waren bei jedem Bächlein aufgeregt wie kleine Kinder und wünschten uns noch grössere und abenteuerliche Flüsschen, bis uns DER Fluss dann so ziemlich alle unsere Wünsche erfüllte. Wie ich es schon auf Fraser Island gelernt hatte, sind wir ganz vorbildlich ausgestiegen und wollten testen wie tief das Wasser ist und wo der beste Weg wäre zum durch zufahren. Doch als wir die Warnschilder für Krokodile sahen, wollte niemand von uns wircklich durch den Fluss laufen. Wir hatten also zwei Optionen: Entweder umkehren und auf das ganze Abenteuer verzichten (da wären wir aber seeehr entäuscht gewesen den die Gibbs River Road gilt als DIE 4x4 Strecke von Australien) oder es einfach zu versuchen (nach diesem Ereigniss muss ich sagen, dass zwischen Naivität und Abenteuerlust nur ein sehr schmaler Grad liegt...). Wir entschieden uns also für zweiteres und Michèle fährt langsam auf den Fluss zu. Es ging alles recht gut bis wir in der Mitte des Flusses ankamen. Das Auto wurde immer langsamer bis es schlussendlich ganz stehen blieb. Als ich hörte wie Wasser ins Auto läuft, fragte ich Michèle hysterisch wieso sie denn den Motor nicht wieder anlasse. Als sie mir dann zur Antwort gibt, dass sie es versuche aber er springt nicht mehr an, begann ich langsam nervös zu werden. Schnell wollte ich handeln und das Fenster öffnen um raus zu hüpfen und zu stossen (in diesem Moment waren mir die Krokodile so was von egal) musste ich feststellen, dass unsere elektronischen Fenster ja nicht funktionieren wenn der Motor nicht läuft (es lebe die Technick). Da begann ich richtig nervös zu werden, sprang auf den Sitz und wippte wie ein Gummiball hin und her und überlegte was wir sonst noch tun könnten (die Option Türe aufmachen lag nicht drin da das Wasser schon fast bis zur Hälfte der Türe kam...). Michèle versuchte in dieser Zeit immer und immer wieder den Motor anzulassen und durch das Starten erzeugte unser Auto eine Art Hüpfbewegung und so schafften wir es Centimeter für Centimeter irgendwie vorwärts zukommen bis der Fluss nicht mehr so tief war und der Motor endlich wieder ansprang. Der Rest des Flusses war dann noch ein Klacks (nach diesem Ereigniss wurde unser Auto mit dem ehrevollen Namen Captain Jack Sparrow getauft und den hatte er auch völlig verdient) und als wir endlich am anderen Ufer ankammen, ich kann euch gar nicht beschreiben wie ich mich gefühlt habe, hätte ich am liebsten die Welt umarmt. Ich war so erlöst und glücklich. Diese Stimmung hielt nicht lange an, denn beim checken wie viel "Schaden" das Wasser angestellt hatte, stellte ich fest, dass ALLE meine Kleider pflotschnass waren! (Das war ja wieder einmal eine super Idee von mir, meine frisch gewaschenen Kleider hinter den Fahrersitz zu legen...) Naja, so war es nun mal. Danach waren wir uns einig, dass wir diese Strecke ganz bestimmt nicht mehr zurück fahren würden und hatten keine andere Wahl als die ganze Gibbs River Road zu fahren. Wir versuchten am selben Tag noch so viel wie möglich hinter uns zu bringen, dass wir morgen durch sind. Nach diesem abenteuerlicen Ereigniss konnten wir leider den Rest der Gibbs River Road nicht mehr so wircklich geniessen. Denn um jede Kurve die wir fuhren, hatten wir Angst es kommt wieder so ein Fluss. Auch war es nicht so einfach zu fahren weil so viele Tiere auf der Strasse waren. Leider muss ich gestehen, dass ich auf diesem Roadtrip gleich zwei Tiere getötet habe:( Zuerst eine wunderschöne Echse, welche ich bis kurz vorher nicht erkannt habe, da sie sich nicht bewegt hat und als ich kurz davor war stellte sie ihren Hals auf und rannte davon. Ich habe noch das Auto auf die Seite gelenkt, damit, wenn sie stehen geblieben wäre, ich sie so überfahren hätte, dass sie nicht unter die Räder kommt. Aber leider hat sie nicht mit mir kooperiert und versuchte zu flüchten und ich hab sie dann voll erwischt. Das zweite Mal war es ein Vogel (ich bin bis heute noch der Meinung er wollte Selbsmord begehen) denn ich hab ihn nicht mal kommen sehen! Er flog von der Seite ins Auto und wurde wahrscheindlich vom Zelt erfasst. Wir haben nur einen Knall gehört und dann einen Schatten wegfallen sehen... Ich glaube wircklich, dass sich die Tiere förmlich auf die Strasse werfen sobald die Vegetarierin fährt. Denn bei Michèle springen sie erstens in die richtige Richtung weg und zweitens sie ducken (!) sich! So hat es auf alle Fälle ein Frosch gemacht als sie nicht mehr ausweichen konnte... Leider waren meine zwei Opfer nicht so gescheid und ich hab mir noch tagelang Vorwürfe gemacht:(
An diesem Tag hatten wir auch ganze drei Mal Glück im Unglück. Das erste Mal bei der Flussüberquerung und dann haben an diesem Tag zwei (!) Tankstellen extra für uns geöffnet damit wir tanken konnten. Das erste Mal war in einem Aborigines Wohngebiet vor den Kimberleys und das zweite Mal irgendwo vor Windjana Gorge in einem kleinen Dörfchen. Zum Glück sind die Leute alle so freundlich hier den die restlichen 300km nach Derby hätten wir sonst nicht geschafft. Der nette Herr von der zweiten Tankstelle empfohl uns auch so schnell wie möglich irgendwo unser Camp aufzuschlagen, denn ein Sturm zog auf. Diesen Ratschlag nahmen wir gerne entgegen aber leider haben wir unterschäzt, wie schnell es hier dunkel wird. Nun mussten wir im Dunkeln den Campground suchen und es wurde richtig gruselig als uns eine Herde von Kühen auf der Strasse entgegen kam (die Kühe hier sind viel grösser als in der Schweiz und sehen sehr sehr bösartig aus). Den durch das Licht hat man nur ihre Augen reflektieren sehen und ich bin in der ersten Sekunde so etwas von erschroken als ich eine Wand von Augen entgegen kommen sah. Nach langem Suchen fanden wir doch noch den Ground (der natürlich inmitten einem kleinen Wald war, wie passend bei Gewitter, vorallem wenn man bedenkt dass dies der einzige (!) Camping während unserem ganzen Westcoast Trip war, der nicht total in der Wüste war...). Am nächsten Tag gings weiter bei strömenden Regen Richtung Derby. Dort konnten wir endlich wieder einmal Duschen und sahen uns den Prison Tree Baum an. (Ein Baum mit dickem, hohlen Baumstamm in welchem die armen gefangene Aborigines "zwischengelagert" wurden bevor sie nach Derby ins Gefägnis verfrachtet wurden.) Nach Derby machten wir uns auf den Weg nach Broome.

Captain Jack Sparrow :D

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen